Vita
- Das Repertoire der aus Hradec Králové (Königgrätz) stammenden tschechischen Sängerin umfaßt Opern, Oratorien, selten aufgeführte Klavier- und Orchesterlieder sowie Kammermusik mit obligater Singstimme.
- Olga Černá studierte am Konservatorium Pardubice und an der Prager Musikakademie. Schon während ihrer Ausbildung wurde sie bei Gesangswettbewerben mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem beim Internationalen Antonín-Dvořák-Wettbewerb in Karlovy Vary.
- Es folgten Auslandsaufenthalte, so 1987 – 89 als Mitglied des Opernstudios der Komischen Oper Berlin (Zusammenarbeit mit Harry Kupfer), 1990 am Stadttheater Bern und 1991 in Wien. Ihre Tätigkeit in Berlin brachte ihr eine Einladung zu den Bregenzer Festspielen ein (Isot Weisshand in Frank Martins „Der Zaubertrank“).
- Weitere wertvolle künstlerische Erfahrungen sammelte sie in Meisterkursen, u.a. bei Sena Jurinac, und bei Aufführungen im Rahmen der renommierten Wiener Festwochen.
- 1994 gastierte sie am Nationaltheater Prag.Seither arbeitet sie als freischaffende Künstlerin.
- Einen Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit bilden Werke der von den Nationalsozialisten verfolgten und ermordeten Komponisten sowie weniger bekannte Werke tschechischer, aber auch nicht-tschechischer Tonsetzer. Im November 1998 sang Olga Černá in München die Uraufführung von Orchesterliedern Ervín Schulhoffs („Die Garbe“). Bereits 1995 hatte sie mit einer bei Supraphon erschienenen CD mit Vokalwerken von Schulhoff auf sich aufmerksam gemacht. Ende 1999 unternahm sie mit dem Viktor-Ullmann-Quartett eine Konzertreise nach Israel, in deren Mittelpunkt vor allem das Werk von Hans Krása stand.
- Eine CD mit Kompositionen von Caplet, Respighi und Schönberg, an der Olga Černá als Gesangssolistin beteiligt war, wurde im Mai 1999 von der französischen Fachzeitschrift „Repertoire“ zur CD des Monats gewählt. 2001 folgten ein Gastspiel am Theater Altenburg/Gera (Maddalena in „Rigoletto“), außerdem eine Reihe von Rundfunkaufnahmen. Beim Prager Martinů-Festival 2004 sang Olga Černá die Welt-Uraufführung von Liedern des jungen Martinů. Zu ihren Veröffentlichungen gehören eine CD mit Werken von F. Martin, P. Haas, E. Schulhoff, B. Martinů und V. Ullmann sowie eine von Naxos 2005 herausgegebene CD, die ausschließlich dem Liedschaffen Martinůs gewidmet ist und zahlreiche Weltpremieren enthält.
- In neuerer Zeit hat Olga Černá einen Liedzyklus des im Jahre 2007 verstorbenen tschechischen Komponisten Zdeněk Lukáš uraufgeführt („Kvítek šáronský“ - Sharons Blüte). Sie wirkt regelmässig am Festival der „Verbotenen Musik“ in Terezín (Theresienstadt) mit; so sang sie im Jahre 2010 die Altpartie in der tschechischen Erstaufführung von Schulhoffs Vokalsymphonie „Menschheit“.
- Im gleichen Jahr gab sie in Hamburg Liederabende mit Werken von Gustav Mahler und seinem engen Freund Josef Bohuslav Foerster, für dessen vernachlässigtes Werk sich Olga Černá gegenwärtig besonders einsetzt. www.sjbfoerster.cz
- Interview mit der Sängerin Olga Černá (Radio Prag)